Weniger ist manchmal mehr

《Egal wie langsam du läufst, du überholst jeden der auf dem Sofa sitzen geblieben ist. 》 (Ursprung unbekannt)

Heute möchte ich mit Dir einige Gedanken teilen woran es liegt, dass viele Menschen, obwohl sie es sich immer wieder vornehmen, den Sprung runter vom Sofa nicht schaffen oder dort nach einiger Zeit wieder landen. 

Wenn ich mich mit Freunden und Bekannten unterhalte, kommt oft die Aussage: "Ich müsste auch mal wieder mehr Sport machen."
Diese Absicht führt dann meistens dazu sich im Fitnessstudio anzumelden, hochmotiviert zu beginnen, es nach 3 bis 4 Monaten einschlafen zu lassen und die restlichen Monate als zahlendes Mitglied das Studio mit am Leben zu halten.
Oder man sucht seine alten Laufschuhe raus, gibt Gas als gäbe es kein Morgen, bekommt Knie oder andere Probleme und hört dann auf mit der Begründung:
"Ich bin wohl einfach zu alt für den Scheiss!"

Alle diese Phasen habe ich mehrfach durchlaufen. Hast Du das vielleicht auch schon mal erlebt?

Das Ganze ist natürlich nicht so gut fürs Selbstwertgefühl und man versucht sich das ganze etwas schön zu reden mit den Argumenten, die ich bereits im letzten Post besprochen habe.

Wir lieben schnelle Ergebnisse und bekommen von allen Seiten suggeriert, dass es möglich ist, alles gleich und sofort zu bekommen. Es wird ein Problem ausgemacht, es wird nach schnellen Lösungen gesucht, es folgt eine Phase von blindem Aktionismus und am Ende geht es weiter wie bisher. So ist es nicht nur , wenn es um Fitness geht.
Um aus dieser Falle herauszukommen solltest Du mal versuchen das ganze als lebenslangen Prozess zu betrachten.
Es geht letztlich gar nicht darum schnell Ergebnisse zu erzielen sondern langfristig in ein fitteres und gesundes Leben zu starten. 

Nach allem was ich in den letzten Jahren erlebt habe sehe ich 3 Gründe, die immer wieder zum Scheitern führen:

1. Du hast zu hohe Erwartungen 

Wenn du seit Jahren auf Sparflamme fährst kannst du nicht erwarten innerhalb von 6 Wochen wieder das Niveau von vor 20 Jahren zu erreichen, auch wenn dir das diverse Anbieter immer wieder versprechen. In 6 Wochen zur Strandfigur ist einfach Bullshit. Versuche lieber mal Dein derzeitiges Niveau realistisch einzuschätzen und kleine Veränderungen einzubauen, die aber immer noch im Wohlfehlbereich liegen. Damit geht es langsam voran aber stetig. Mit der Fitness ist es als ob Du eine Sprache erlernst. Du fängst mit den einfachen Vokabeln an und sprichst sie wenn du lange genug dran bleibst fließend.

2. Du hast kein klares Ziel

Das wichtigste ist ein klares Ziel. Eine Vorstellung von dem was du mit mehr Aktivität erreichen möchtest. Mein Ziel war zum Anfang Gewicht reduzieren, heute macht mir Laufen einfach Spaß und trägt meinem Wohlbefinden bei. Langfristig möchte ich bis ins hohe Alter, sofern mir das vergönnt ist, so fit wie möglich bleiben. Man kann mit 85 einen Rollator schieben oder einen Marathon finishen. Es liegt ein Stück weit in unserer Hand.
Formuliere Dein Ziel und gib der Sache einen Sinn.

3. Du hast keinen Plan

Gerade in der Anfangszeit bist du ohne einen Trainingsplan ein Spielball Deines inneren Schweinehundes. Ihm werden schnell 1000 gute Gründe einfallen warum du heute nicht trainieren kannst.
Der Plan ist dein Geländer an dem Du Dich festhalten kannst, damit Du am Ball bleibst. Gute Trainingspläne findest du in Büchern, gibt es auch kostenlos im Netz. Such Dir erstmals einen aus der Dir leicht vorkommt und der sich vom Zeitaufwand gut in Dein Leben integrieren lässt. 3 Trainingstage genügen voll und ganz, selbst für meinen Marathon in diesem Jahr habe ich nicht öfter trainiert. 
3 kleine Einheiten sind besser als eine Große wichtig ist das dran bleiben, deshalb ist es gerade am Anfang wichtig im Wohlfühlmodus zu bleiben. 

Bevor Du Dich jetzt auf den Weg machst noch ein wichtiger Tipp:  Gerade wenn Du schon lange nichts mehr gemacht hast, hol Deinen Hausarzt mit ins Boot. Wenn Du jenseits der 40 oder so wie ich Ü 50 bist ist ein Check Up kostenlos. Lass Dich beraten .

Der NLP Trainer Stefan Landsiedel brachte einmal einen schönen Vergleich: "Wenn ein man bei einem Ozeandampfer zum Anfang einer langen Reise den Kurs nur um 1Grad ändert kommt man am Ende an einer völlig anderen Stelle an."

Nimm also das Steuer in die Hand und bestimme Deinen Kurs. Deine Reise in Dein neues aktives Leben beginnt jetzt.
Hast Du Fragen? Geht es Dir auch so oder bist Du ganz anderer Meinung dann hinterlasse doch einen Kommentar.
Ich wünsche Dir schöne aktive Tage.
In der nächsten Woche erfährst Du warum Laufen für mich einfach der ideale Sport ist.

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